5W1H-Methode

Die 5W1H-Methode ist eine Problemlösungsmethode, die aus 6 aufeinanderfolgenden Fragen besteht. Mit den Antworten auf die Fragen sollen grundlegende Fakten dargestellt, die Ursache identifiziert und ein gemeinsames Verständnis geschaffen werden.
Die 6 Fragen beginnen immer mit Was (im Englischen What), Wer (im Englischen Who), Wo (im Englischen Where), Wann (im Englischen When), Warum (im Englischen Why) und Wie (im Englischen How).

5W1H-Methode wird durch einem Trichter dargestellt. In dem als erstes das Problem (Was), dann die Beschreibung (Wer), dann die Lokalisierung (Wo), die Terminierung (Wann), die Ursache (Warum) und schließlich die Lösung (Wie) gefiltert wird.

Beispiel:
Die Aussage eines Mitarbeiters während des Gemba Walks:
„Die Lieferung der Blechhüllen kommt eine Woche später im Materiallager an.“
Die Führungskraft befragt ihn anhand der 5W1H-Methode nach dem Problem.

Führungskraft: „Was ist das genaue Problem?“ (Was?)
Mitarbeiter: „Es gibt Lieferschwierigkeiten mit den Blechhüllen.“
Führungskraft: „Was heißt Lieferschwierigkeiten?“
Mitarbeiter: „Ich weiß nicht genau.“

Führungskraft: „Wer ist für die Lieferung verantwortlich?“ (Wer?)
Mitarbeiter: „Die Firma Ledorf.“

Führungskraft: „Wo brauchen wir derzeit die Blechhüllen?“ (Wo?)
Mitarbeiter: „Nur in unserer Abteilung.“
Führungskraft: „Benötigen noch andere diese Blechhüllen?“
Mitarbeiter: „Nein, nur wir.“

Führungskraft: „Wann ist das Problem genau entstanden?“ (Wann?)
Mitarbeiter: „Als wir den Auftrag WSD abschließen und verpacken wollten. Die Arbeiten daran wurden jetzt unterbrochen.“
Führungskraft: „Ist bis nächste Woche nur dieser Auftrag davon betroffen?“
Mitarbeiter: „Nein, es müsste noch ein weiterer Auftrag die Hülle bekommen.“

Führungskraft: „Warum ist das fehlende Material erst beim Zusammenbau aufgefallen?“ (Warum?)
Mitarbeiter: „Wir kontrollieren nicht jedesmal, ob alle Materialien vorhanden sind.“

Führungskraft: „Wie könnten wir dann das Problem, unabhängig vom Lieferanten, lösen?“ (Wie?)
Mitarbeiter: „Wir könnten vor dem Beginn der Montage die dafür benötigten Materialien überprüfen.“

Vorteile:
+ einfach, benötigt nur etwas Übung
+ verschafft einen sehr guten Überblick über das Problem

Nachteile:
– die Fragen können unterschiedlich formuliert werden, was auch zu unterschiedlichen Antworten/Lösungen führen kann
– keine echte Ursachenanalyse, womit die Lösung des Problems eindeutig erkannt werden kann

Hinweise:
Es gibt kein einheitliches 5W1H-Frage-Modell. Die Fragen können mit Was, Warum oder auch mit Welches beginnen.
Es ist eine systematische Fragetechnik, die auf offene Fragen aus ist. Geschlossene Fragen, die auf ein „Ja“ oder „Nein“ aus sind, sollten vermieden werden.
Die 5W1H-Methode wird auch manchmal „Kipling Methode“ genannt. Der Schriftsteller Rudyard Kipling veröffentliche 1902 in seinem Buch „The Elephants Child“ ein Gedicht, welches die Grundlage für die Methode bildet (siehe unten).

(Übersetzung vom Englischen ins Deutsche)

Das Elefantenkind

Ich habe sechs ehrliche Diener
(Sie lehrten mich alles, was ich wusste);
Ihre Namen sind Was und Warum und Wann
Und Wie und Wo und Wer.
Ich schicke sie über Land und Meer,
Ich schicke sie nach Osten und Westen;
Aber nachdem sie für mich gearbeitet haben,
Gönne ich ihnen allen eine Pause.

Ich lasse sie ruhen von neun bis fünf,
Denn dann bin ich beschäftigt,
Wie auch mit Frühstück, Mittagessen und Tee,
Denn sie sind hungrige Männer.
Aber verschiedene Leute haben verschiedene Ansichten;
Ich kenne eine Person, die klein ist.
Sie hält sich zehn Millionen Diener,
Die keine Ruhe finden!

Sie schickt sie ins Ausland für ihre eigenen Angelegenheiten,
Von der Sekunde an, wo sie ihre Augen öffnet
Eine Million Wie, zwei Millionen Woher,
Und sieben Millionen Fragen!

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