Visuelles Management

Abläufe, Prozesse und Probleme sollen durch das visuelle Management von jeder/m MitarbeiterIn oder Führungskraft einfach verstanden und beurteilt werden können. Visuelles Management bedeute sinngemäß „identifizieren und organisieren auf Sicht”.

Beispiel:
In einer Fabrik entstehen 12% der Kosten durch Mehrarbeit. Um diese Mehrarbeit zu verstehen und nachhaltig zu reduzieren, muss diese transparent gemacht werden. Als Erstes werden Problemkategorien gebildet und eine Strichliste geführt. Diese wird dann den einzelnen Arbeitsbereichen übergeben und als Aufgabe festgelegt. Immer, wenn ein Fehler oder eine Nacharbeit in dem Arbeitsbereich passiert, muss ein Strich in der entsprechenden Problemkategorie gemacht werden.
Nach etwa 2 Monaten wird bemerkt, dass etwa 80% der Fehler aus den vorgelagerten Prozessschritten kommen. Daraufhin entscheidet die Werksleitung, dass das Unternehmen auf ein Pull-System ausgerichtet werden soll. Das bedeutet: Nicht der Leiter des Arbeitsbereichs, sondern der nachgelagerte Prozessschritt entscheidet, wann, was, wo und in welcher Qualität geleistet oder produziert werden muss. Dieses Pull-System wird natürlich nicht nur kommuniziert, sondern auch komplett für jeden verständlich visualisiert.

Vorteile:
+ effektivste Art der Kommunikation
+ mehr Zeit durch weniger Absprachen und Termine
+ durch Kennzahlendarstellung wird eher rational als emotional entschieden

Nachteile:
– es kann zu einem Informationsüberfluss kommen
– verständliche Visualisierungen zu gestalten ist sehr langwierig und schwer

Hinweise:
Das visuelle Management ist die stärkste und auch sicherste Kommunikation. Die Informationsaufnahme beim Menschen läuft in der Regel zu 83 % über das Auge. Danach folgen das Ohr mit 11 %, der Geruchssinn mit 3,5 %, der Tastsinn mit 1,5 % und schließlich der Geschmackssinn mit 1 %.

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